100 EnergiePlusHäuser für Dortmund

Selbsteinschätzung der Kommune

Kommunendaten

Kommune: Dortmund
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Einwohnerzahl: > 100.000

Projektdaten

Träger: Stadt Dortmund und Partner
Projektstart: 2011
Laufzeit: bis 2016
Maßnahmenzuordnung: 1.3.2 Innovative, nachhaltige städtische und ländliche Entwicklung | 6.2.3 Regionale und nationale Behörden | 6.3.1 Energieeffizienzprogramme in und mit Wirtschaft, Gewerbe, Industrie, Dienstleistung

Kontakt

Gerald Kampert
Stadtplanungs- und Bauordnungsamt
Tel.: 0231 5022683
gkampert@stadtdo.de


Die Kampagne 100 EnergiePlusHäuser für Dortmund soll animieren ein Effizienzhaus 40 plus zu bauen, dass zusätzlich 1.000 kWh/a mehr Energie erzeugt, als es verbraucht. Die Kampagne bietet Informationen, Baugrundstücke und kostenlose Qualitätssicherung. Bis 2016 sind über 50 Häuser entstanden.

Die Kampagne 100 EnergiePlusHäuser für Dortmund soll animieren ein Effizienzhaus 40 plus zu bauen, dass zusätzlich 1.000 kWh/a mehr Energie erzeugt, als es verbraucht. Die Kampagne bietet Informationen, Baugrundstücke und kostenlose Qualitätssicherung. Bis 2016 sind über 50 Häuser entstanden.

Die Kampagne 100 EnergiePlusHäuser für Dortmund soll private Baufamilien und Investoren animieren besonders energiesparend zu bauen. Das Anforderungsprofil orientiert sich seit 2016 am Effizienzhaus 40 plus. Zusätzlich muss der Primärenergieüberschuss mindestens 1.000 kWh im Jahr betragen. Die Stadt unterstützt die Kampagne durch ein breites Informationsangebot, durch die Reservierung besonders geeigneter städtischer Baugrundstücke für EnergiePlusHäuser und eine kostenlose Qualitätssicherung durch einen Energieberater. Bis Ende 2016 sind bereits 50 EnergiePlusHäuser mit über 100 Wohneinheiten entstanden.

Die Kampagne soll spätestens 2021 mit 100 realisierten EnergiePlusHäusern nach 10 Jahren abgeschlossen sein. Ab 2021 gilt der Standard des Niedrigstenergiehauses, das gemäß EU-Gebäuderichtlinie eingeführt werden muss. Aktuell ist beabsichtigt das Effizienzhaus 55 als Niedrigstenergie-Standard festzulegen. Der Standard liegt immer noch deutlich unter dem des Dortmunder EnergiePlusHauses (KfW 40 plus). Die Ausweitung der Kampagne auf den Nichtwohnungsbau wäre eine wichtige Option für die Zukunft.

Generell liegt der Schwerpunkt die Energiewende im Wohnungsbau in der Sanierung des Bestandes. Die Optimierung der Energieeffizienz im Neubau hat seine Grenzen. In Zukunft gewinnt die graue Energie in den Baustoffen im Verhältnis zum Energieverbrauch während der Nutzungszeit immer höheres Gewicht. Daher ist weniger Neubau und mehr Sanierung notwendig.

Die Kampagne wird von einer Allianz bestehend aus dem örtlichen Energieversorger DEW21, der Sparkasse Dortmund, dem Bund Deutscher Baumeister dem Bund Deutscher Architekten und der Stadt Dortmund unterstützt. Die Koordination erfolgt durch das Stadtplanungsamt. Die Kampagne war zu Anfang auf private Bauherren für Einfamilienhäuser ausgerichtet. Im Laufe der Zeit hat sich der Aktionsradius erweitert. So sind auch ein Kindergarten und mehrere Mehrfamilienhäuser im EnergiePlus-Standard gebaut worden. Dabei handelt es sich um Eigentums- als auch um Mietwohnungsbau.

Die Partner sind die Sparkasse, DEW21, BDA und BDB. Sie bringen sich jeweils mit ihren spezifischen „know how“, aber auch finanzieller Beteiligung ein. Die Kooperation kam auf Initiative der Stadt Dortmund zustande.

Jahr des Projektstartes: 2011/2016
Laufzeit: je 5 Jahre


Die Kampagne schafft mit verhältnismäßig geringen personellen und finanziellen Ressourcen eine relativ große Öffentlichkeit für das Thema energieeffizientes Bauen. Zudem sind bereits über 50 konkrete Bauprojekte, die auf freiwilliger Basis die hohen Standards umsetzen, entstanden. Aufgrund des großen Erfolgs läuft die Kampagne schon über 5 Jahre und wird weiter fortgeführt. Im Laufe der Zeit bilden sich immer neue Kooperationen und in der öffentlichen Wahrnehmung ist die Kampagne bereits eine feste Größe. Durch die Anpassung der Standards wird das hohe Innovationspotential aufrechterhalten.

Die Koordination der Kampagne wird von personellen Kapazitäten der Stadt Dortmund getragen. Die Qualitätssicherung in Höhe von ca. 10.000 € im Jahr werden vom Stadtplanungsamt und der Sparkasse Dortmund der Kampagne finanziert. Die Partner stellen z.B. auch ihre Räumlichkeiten für Informationsveranstaltungen zur Verfügung. Für den Architekturwettbewerb für EnergiePlusHäuser 2013, der ca. 70.000 € gekostet hat, wurden zusätzliche Mittel von privaten Sponsoren eingeworben. Das corporate disgn und der erste Flyer wurde von der DEW21 beigesteuert.

Deutschland hat sich sehr hohe Ziele für die CO2-Minderung im Wohnungsbau gesetzt. Die Stadt Dortmund hat in ihrem Handlungsprogramm Klimaschutz das Ziel formuliert, die CO2-Emissionen bis 2020 gegenüben 1990 um 40% zu senken. Der Wohnungsbestand und Neubau müssen zur Erreichung dieser Ziele eine wesentlichen Beitrag leisten. Die Kampagne soll auf das Thema energieeffizientes Bauen öffentlich aufmerksam machen. Besondere Leuchtturmprojekte, wie EnergiePlusHäuser, sollen mit gutem Beispiel vorangehen. Dabei geht es nicht in erster Linie um die konkrete CO2-Einsparung jedes EnergiePlusHauses, sondern öffentliche Diskussion dieser Idee.

Die Baustandards haben sich in den letzten Jahren sehr dynamisch weiterentwickelt, insbesondere von der EnEV 2009 bis zur EnEV 2014 und in der Zukunft bis zum Niedrigstenergiestandard, der derzeit aufgrund der EU – Gebäuderichtlinie definiert wird und ab 2019 für öffentliche Gebäude sowie ab 2021 für alle Wohngebäude gelten. Es hat sich gezeigt, dass die Umsetzung der jeweils neuen Standards alle Beteiligten Akteure wie Handwerker, Bauträger, Investoren und Architekten vor große Herausforderungen stellt. Durch die Kampagne sollen bei allen Akteuren Erfahrungen gesammelt werden, die helfen, die zukünftigen höheren Standards von Anfang an fachgerecht umzusetzen.

Zudem soll ein Zeichen gesetzt werden, das darauf hinweist, dass die bundesgesetzlichen Standards, wie z.B. die EnEV, hinter dem Stand der Technik und den wirtschaftlichen Möglichkeiten hinterher hinken. Hier müssen die Kommunen vorangehen.

CO2-Einsparung: ca. 100 t/a