Aachener Schulen und Kitas setzen sich aktiv fürs Klima ein!

Selbsteinschätzung der Kommune

Kommunendaten

Kommune: Aachen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Einwohnerzahl: > 100.000
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Projektdaten

Träger: Stadt Aachen
Projektstart: 2010
Laufzeit: 1.9.2009 bis 28.2.2013 als Förderprojekt NKI, Status Ende 2016: kontinuierliche Fortführung
Maßnahmenzuordnung: 6.4.3 Schulen, Kindergärten

Kontakt

Stadt Aachen
Dr. Maria Vankann
Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz, Klimaschutzbeauftragte
Tel.: 0241 4327523
maria.vankann@mail.aachen.de


Das Ziel von „ACtiv fürs Klima - Aachener Schulen und KiTas machen mit“ war es, die bislang nicht erschlossenen CO2-Einsparpotenziale in den städtischen Schulen und KiTas aufzudecken und diese gemeinsam zu nutzen. Im Vordergrund stand dabei das Nutzerverhalten, aber auch die Sanierungsbedarfe wurden dokumentiert und sukzessive behoben.

Was will das Projekt?
Zwei Jahre lang haben drei Viertel aller städtischen Schulen und Kindertagesstätten (45 von 57 Kitas und 47 von 66 Schulen) am Projekt "ACtiv fürs Klima - Aachener Schulen und Kitas machen mit" teilgenommen. Gefördert durch Bundesmittel erhielten die Einrichtungen durch Arbeitsmaterialien, Schulungen und Beratungsterminen des von der Stadt beauftragten externen Beraters consulting, Dr. Saumweber & Partner reichlich Informationen wie sie durch Änderung des Nutzerverhaltens den Verbrauch von Strom und Wärme senken können. Die Stadt Aachen initiierte dieses Projekt, um ihren Zielen zur Reduktion des klimaschädigenden Kohlendioxids (CO2) näher zu kommen. Schulen und Kitas machen schließlich 72% des Energiebedarfs der kommunalen Gebäude aus. Und das Verhalten der Nutzer in den Gebäuden stellt – wie das Projekt eindeutig erwies –  hierbei eine wichtige Stellschraube dar.

Zum Abschluss des Projektes wurden die Einrichtungen als „Klima-Schule“ bzw. „Klima-Kita“ ausgezeichnet. Neben den erzielten CO2-Einspareffekten gehören zu einer erfolgreichen Projektbeteiligung auch die Benennung eines Klima-Beauftragten, die Bildung eines Klima-Teams sowie die Teilnahme an mindestens der Hälfte der angebotenen Veranstaltungen.

Was wird gemacht?
Rund 2.300 Maßnahmen (150 verschiedene) wurden im geförderten Projektzeitraum von zwei Jahren von den 92 Schulen und Kitas umgesetzt. Durch die Bildung der Klima-Teams, Benennung von Schüler-Klima-Beauftragten sowie die Aufstellung von Klimaschutz-Programmen wurden Strukturen geschaffen, die zudem eine Kontinuität bei der Beherzigung des Themas Energiesparen gewährleisten.

Anreiz zur Verhaltensänderung sind die im Rahmen von „ACtiv fürs Klima“ eingeführte Vergütung (Boni) von CO2-Einsparungen (derzeit 40 bzw. 60 Euro pro Tonne) sowie Preise für besondere Aktivitäten.

Zum Instrumentarium des Projektes gehörten Großveranstaltungen für alle Teilnehmer, Feed-Back-Veranstaltungen, Workshops für Kitas, Grundschulen und weiterführende Schulen, Lerns- und Arbeitsgruppen in Kleingruppen, Vor-Ort-Gespräche (Beratungen) und -Begehungen, Übergabe von Klimahandbuch (10-Schritte-Programm) und Klimakiste, Themenkoffer, Projektwochen, Klima-Botschafter-Akademie, Anregungen für und Unterstützung von Aktionen (Warmer-Pulli-Tag, Licht-Aus-Tag…), Begleitangebote wie Klima-Frühstück, Leuchtpol-Fortbildung, Besuch/Fortbildung im Energiehaus der Stadtwerke, Internet-Plattform mit Arbeitsmaterialien zum Download sowie Internetforum, Veröffentlichungen vorbildlicher Maßnahmen/Pressearbeit, Benennung von Klimabeauftragten, Bildung eines Klimaschutz-Teams, Monitoring bzw. Visualisierung der Einspareffekte mittels E-View, Verleihung von Urkunden als Klima-Schule/-Kita, Prämien-/Bonussystem.

Über 70% des städtischen Energiebedarfs liegt in den Schulen und Kindergärten. Daher sollten hier vornehmlich durch Verhaltensänderung Einspareffekte generiert werden.


Das Projekt hilft beim strukturierten Aufbau und der Etablierung von Klimaschutz in Schulen und Kindergärten. Insbesondere in Schulen trägt das Nutzerverhalten durch Anwendung des 10-Schritte-Programms zur Energieeinsparung bei. Begleitende Beratung und Veranstaltungen unterstützen bei der Entwicklung von Maßnahmen in den Einrichtungen. Die Benennung von Klimabeauftragten und Klima-Teams sorgt für eine gewisse Institutionalisierung des Klimaschutzes in Schulen und Kitas.

Das Projekt wurde inzwischen auch von anderen Kommunen übernommen, z.B. in der Städteregion Aachen.

Das Projekt wird fortgeführt durch regelmäßigen Austausch mit den Einrichtungen, z.B. in Form von Veranstaltungs- und Fortbildungsangeboten oder regelmäßigen Newslettern. Qualifizierungsmaßnahmen für die Hausmeister finden statt. Auch wird das pädagogische Personal unterstützt, indem z.B. Veranstaltungen oder Aktionen anderer Träger/Landeseinrichtungen vermittelt werden. Die Aktivitäten in Schule werden weiterhin über die Klimabeauftragten benannt und auf der Internetplattform erfasst. Einmal pro Jahr werden Boni für die Aktivitäten und für Energieeinsparungen an die Einrichtungen vergeben:  In 2012 20010 Euro, in 2013 18600 Euro, in 2014 5830 Euro, in 2015 4860 Euro, in 2016 3000 Euro. 

Förderung im Rahmen der NKI (3 Jahre) in Höhe von rund 370.000 Euro, Gesamtkosten rund 460.000 Euro.

92 teilnehmende Schulen und Kitas (74% aller städtischen Einrichtungen). Umsetzung von 150 unterschiedlichen Maßnahmen. Im Ergebnis wurden nach der Vorbereitungszeit in der aktiven Zeit für die Einrichtungen  754 Tonnen CO2 (9,2%) – 2,8 Mio. kWh Energie - innerhalb von 2 Jahren eingespart. Dies erreichten Sie durch Senkung des Stromverbrauchs um 257.000 und des Wärmeverbrauchs um 2,5 Mio. kWh. Boni-Auszahlungen: rund 39.000 Euro im Förderzeitraum.