Das Energiemonitoring-System e2watch stellt praxisorientiert und transparent die Energie- und Wasserdaten der kommunalen Aachener Gebäude dar

Selbsteinschätzung der Kommune

Kommunendaten

Kommune: Aachen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Einwohnerzahl: > 100.000
 Website

Projektdaten

Träger: Stadt Aachen
Maßnahmenzuordnung: 2.1.2 Bestandsaufnahme, Analyse | 2.1.3 Controlling, Betriebsoptimierung

Kontakt

Markus Lehmenkühler
Projektingenieur / Energiemanagement
Tel.: 0241 4322732
markus.lehmenkuehler@mail.aachen.de

Markus Gilliam
Projektingenieur / Energiemanagement
Tel.: 0241 4322700
markus.gilliam@mail.aachen.de


Das übererarbeitete Energiemonitoring-System e2watch baut auf dem preisgekrönten Prinzip seines Vorgängers E-View auf. Erprobte und zuverlässige Funktionen und Auswertungen wurden übernommen und um weitere Controlling-Werkzeuge wie Kennzahlen, Energieziele und Abonnements erweitert.

Das kommunale Energiemanagement der Stadt Aachen setzt seit 2011 das Energiemonitoring-System E-View als Controllinginstrument für die Energie- und Wasserverbräuche der städtischen Gebäude, unter Einbeziehung der Nutzer, ein. Im Jahr 2015 hat e2watch, eine überarbeitete und technisch runderneuerte Version des Vorgängersystems, E-View abgelöst.

Zurzeit werden die Energie- und Wasserverbräuche der kommunalen Liegenschaften mit Hilfe von ca. 1.200 Zählern in 187 Gebäuden automatisiert ausgelesen und überwacht. Die automatisierte Zählerauslesung erfolgt in einem 15-minütigem Zeitintervall und kann bei Bedarf auf ein kleineres Zeitraster umgestellt werden. Die erfassten Daten werden in entsprechende Datenbanken zur Verbrauchskontrolle übertragen. Vor dem Übertragungsvorgang erfolgen Plausibilitätskontrollen und Sicherheitsprüfungen.
Diese stellen die Korrektheit der Daten sicher. Weist das Übertragungsprotokoll Fehler auf oder liegt ein Zählerstillstand vor, wird automatisch ein Fehlerbericht generiert. Darüber hinaus ermöglicht das implementierte Stör- und Alarmmanagement, dass sämtliche Verbrauchszähler in Abhängigkeit von der Außentemperatur und/oder festgelegten Minimal- bzw. Maximalverbrauchswerte einer Plausibilitätskontrolle unterzogen werden. Treten größere Abweichungen auf, so werden die Ergebnisse objektbezogen als E-Mail an die Controllingstelle weitergeleitet und analysiert. Gebäudemanager können beispielsweise mit e2watch Kennzahlenvergleiche und Detailanalysen mit Hilfe von Multicharts, einer Vielzahl von Diagrammarten, durchführen.

Träger, Akteure, Verantwortliche, Zielgruppe
Gebäudemanagement der Stadt Aachen, Energiemanagement Team, Nutzer der städtischen Gebäude und interessierte Bürger

Kooperationen
Das Energiemonitoring-System e2watch wurde in Kooperation vom Gebäudemanagement der Stadt Aachen und der regio iT gesellschaft für informationstechnologie mbH entwickelt. Das Energiemanagement der Stadt Aachen ist als praxiserfahrener Berater an der Entwicklung beteiligt. Die regio iT ist als kommunaler IT-Dienstleister für die Bereiche Anwendungsentwicklung und Vertrieb zuständig.

Perspektiven, geplante nächste Schritte, Folgeprojekte
Die Entwicklung von e2watch ist ein kontinuierlicher Prozess, bestehende Funktionen werden stetig erweitert und verbessert. Es existiert eine Roadmap, die viele innovative Ideen und Konzepte für die weitere Entwicklung des Energiemanagement-Systems enthält.

Projektziel und Hintergrund
Eine Voraussetzung war die Einführung eines voll automatisierten Stör- und Alarmmanagements, mit dem die Energieströme der städtischen Gebäude überwacht werden. Betriebsstörungen können damit sofort erkannt und Gegenmaßnahmen ohne Verzögerung eingeleitet werden. Außerdem können die Gebäudenutzer und die interessierte Öffentlichkeit über die webbasierte Online-Plattform „ihre“ Verbrauchsdaten betrachten. Ziel ist es langfristige Verhaltensänderungen zu bewirken und so eine Sensibilisierung für einen „energieeffizienten“ (Arbeits-)Alltag und einen sparsamen Umgang mit den Energieressourcen zu schaffen.


Aktuell und neuartig ist, dass der Nutzer in das Monitoring einbezogen wird. Hohe Energieverbräuche können aufgezeigt werden. Auch positive Effekte durch sparsame Energienutzung können sofort visualisiert werden, was die Motivation fördert.

Die gewonnenen Daten können zu jeder Zeit über das Internet eingesehen werden und erlauben dem Nutzer (z.B. dem Schulleiter bzw. dem Hausmeister) jedes Zeitintervall, vom aktuellen Tagesverbrauch bis zur Jahreshochrechnung abzurufen.

Die jährlich anfallenden Kosten für die Nutzung und Wartung des Monitoring-Systems werden über das Budget des Gebäudemanagements der Stadt Aachen abgedeckt.

Ergebnisse, qualitative Verbesserungen
Das Monitoring-System überwacht bereits 187 Gebäuden der Stadt Aachen, dies entspricht rund 75% des Stromverbrauchs, 75% des Wasserverbrauchs und 67% des Wärmeverbrauchs der städtischen Gebäude, weitere Aufschaltungen sind geplant. Der umfassende Einsatz des Monitoring-Systems schafft eine fundierte Basis, um auffallend hohe Verbräuche sofort zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

Darüber hinaus werden den Nutzerinnen und Nutzern dieses Systems zeitnah Informationen geliefert, die Aufschluss über die Verbrauchs- und Kostenentwicklung des Gebäude/ -teils geben. Die Möglichkeiten, die durch die Einbeziehung einer Plausibilitätskontrolle sämtlicher Verbrauchszähler in Abhängigkeit von der Außentemperatur und/oder festgelegten Minimal- bzw. Maximalverbrauchswerte gegeben sind, führen zu einem straffen Energiemanagement und dies minimiert Fehler in den technischen Anlagen. Dem Fachanwender stehen verschiedene Auswertungen zu Verfügung, wie z. B. die Leistungsberechnung für die Auslegung von Heizungsanlagen, Kennzahlen oder Portfolioanalysen. Mit diesen Auswertungen können Bewertungen und Analyse der technischen Anlagen vorgenommen werden. Diese Informationen können sowohl für den Betrieb von bestehenden Gebäuden wie auch für die Planung von Neubauten eingesetzt werden.

Die Effektivität hinsichtlich des Zieles die Verbräuche zu reduzieren, hat das System bereits nach kurzer Zeit unter Beweis gestellt. Die Investition in Höhe von 380.000 € in das Alt- Systems haben sich nach der Inbetriebnahme im Jahr 2007 nach ca. vier Jahren amortisiert. Allein das Controlling der Wasserverbräuche erzielt pro Jahr Einsparungen von ca. 100.000 €. E2watch kann als sehr wichtiges Werkzeug für den effizienten Einsatz von Energie und Einsparung von CO2 in öffentlichen Gebäuden angesehen werden.

Ergebnisse kurzgefasst
Die Kosteneinsparung belaufen sich auf ca. 200.000 Euro/a