Energie- und Wassersparen in Remscheider Kindertageseinrichtungen und Schulen

Selbsteinschätzung der Kommune

Kommunendaten

Kommune: Remscheid
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Einwohnerzahl: > 100.000
 Website

Projektdaten

Träger: Stadt Remscheid
Projektstart: 1998/2000
Laufzeit: fortlaufend
Maßnahmenzuordnung: 6.4.3 Schulen, Kindergärten

Kontakt

Monika Meves
Klimaschutz, Fachdienst Umwelt
Tel.:  02191 163313
Monika.meves@remscheid.de


Verändertes Nutzerverhalten von Kindern reduziert den Energie- und Wasserverbrauch und schont das Klima.

Seit 1998 bzw. 2000 werden in Remscheider Schulen und Kindertageseinrichtungen Kinder im Umgang mit Energie und Wasser sensibilisiert. Hierzu werden die beiden Projekte „Weniger ist mehr“ für Remscheider Schulen“ sowie„Das Energiesparschwein“ für Remscheider Kindertageseinrichtungen durchgeführt. Beide Projekte werden in der Zwischenzeit an nahezu allen Schulen und städtischen Kindertagesstätten in Remscheid durchgeführt.

Schwerpunkte der Energiesparprojekte 2014:
Aktions- und Unterrichtsangebote Erneuerbare Energien, Angebote für Kitas „Umgang mit der Heizung“, Schulungen für Küchenkräfte in Schulen und Kitas.

Schwerpunkte der Energiesparprojekte 2015:
Aktions- und Unterrichtsangebote zu „heimlichen Stromfressern“ sowie zum Thema Klimawandel

Schwerpunkte der Energiesparprojekte 2016:
Erstellung der Broschüre „Kinder und Jugendliche machen sich für den Klimaschutz stark – Anreiz- und Motivationsprogramme an Remscheider Schulen und Kindertageseinrichtungen“; Angebot von Aufklebern mit Energiespartipps für Klassen- und Verwaltungsräume

Schwerpunkte der Energiesparprojekte 2017:
Zusammenstellung und Verteilung eines „EnergieKoffers“ für jede städtische Kindertageseinrichtung. Der „EnergieKoffer“ bietet ein Kompendium an Materialien, Arbeitsheften, Spielen, Vorlesegeschichten und ein Messgerät rund um die Themen Klimaschutz, Energie und Energie sparen. Pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können schnell und einfach die Materialien in der täglichen Arbeit einsetzen und Projekte und Aktivitäten mit den Kindern entwickeln.

Schwerpunkte der Energiesparprojekte 2018:
alle Grundschulen werden mit einem „EnergieKoffer“ ausgestattet – im Koffer sind verschiedene Unterrichtseinheiten, Materialien, Arbeitshefte, Rätselhefte zusammengestellt, die eine gute Vorbereitung und schnelle  Nutzung im Unterricht erlauben.

Um die Energieeffizienz in den betreffenden Gebäuden zu erhöhen, wird vor allem von gering investiven Maßnahmen Gebrauch gemacht. So werden beispielsweise „Energiesparkomissare“ ernannt. Diese achten darauf, dass die Räume richtig belüftet werden, beim Verlassen der Klassen das Licht gelöscht wird und die Fenster geschlossen werden.

Daneben wird auch auf eine sinnvolle Anordnung von Möbeln wie Tischen, Stühlen und Regalen geachtet, um die Heizungen frei zu halten und eine gute Luftzirkulation sicher zu stellen. Weiterhin werden Energie AG’s gegründet. Diese machen auf die Aktivitäten, z.B. mittels Plakaten und Aufklebern in den betreffenden Gebäuden aufmerksam.  

Unterstützt werden die Maßnahmen durch die Bereitstellung von „Energiemesskoffern“. Diese sind mit einer Vielzahl an Messgeräten, wie Luxmetern, Energiekostenmessgeräten, Thermometern und Messbechern zur Ermittlung durchlaufender Wassermengen ausgestattet. Die Geräte werden durch die Kinder eingesetzt und stellen ein geeignetes Mittel dar, um die Thematik rund um das Energiesparen auf anschauliche Art und Weise zu vermitteln.

Außerdem werden eine Vielzahl weiterer Unterstützungsangebote durchgeführt wie z. B.

  • Energetische Gebäudebegehungen/Energierundgänge mit Energie- und Wassersparberatung
  • Vorträge / Beratungen / Gespräche in Lehrerkonferenzen, „Energie-AG´s“ und Teambesprechungen
  • Unterstützung bei Projekttagen und -wochen
  • Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen, wie z. Bsp.: Auftakt- und Auszeichnungsveranstaltungen, Seminare und Infoveranstaltungen für Schüler, Kinder, Hausmeisterin und Hausmeister, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte und Küchenpersonal
  • Erstellung und Verbreitung von informativem Begleitmaterial mit Tipps zum Energiesparen und zum Klimaschutz für Lehrkräfte und Erzieher/innen sowie Arbeitsblättern für Schülen
  • Information der Öffentlichkeit über die „energetischen“ Aktivitäten der Schulen und Kindertageseinrichtungen durch Pressemeldungen und Internet, Veröffentlichung der monatlichen Energie- und Wasserverbräuche der teilnehmenden Einrichtungen in Form von Balkendiagrammen  (Vergleich der Verbräuche über 3 Projektjahre für jede einzelne Einrichtung) und regelmäßige Aktualisierung dieser Übersichten
  • Erstellung und Verbreitung eines dreimal jährlich erscheinenden Newsletters für Schulen und Kitas

Die Energieprojekte werden in einer außergewöhnlich guten Zusammenarbeit zwischen den beiden Fachdiensten Gebäudemanagement und Umwelt seit Jahren erfolgreich organisiert und umgesetzt.

Die Finanzierung der Energiesparprojekte erfolgt zu 100 Prozent aus den erzielten Einsparungen. Dass Energiesparen auch erhebliche finanzielle Vorteile mit sich bringt erfahren die Teilnehmenden durch die Beteiligung an den Kosteneinsparungen. Die zur Verfügung stehenden Mittel können die Schulen und Kindertagesstätten nach eigener Entscheidung frei verwenden und ausgeben.

Die von den Fachdiensten Gebäudemanagement und Umwelt betreuten Projekte haben sich in der Vergangenheit als erfolgreiche Projekte erwiesen. So sind die jährlichen Verbräuche der Kindertageseinrichtungen und Schulen durchschnittlich um 9,5 % bei Heizenergie, 11,2 % bei Strom, 18,0 % beim Wasserverbrauch und 12,7 % bei CO2-Emissionen gesunken.
 
Diese Einsparungen stellen nicht nur eine Entlastung für die Umwelt dar, sondern auch für den Geldbeutel. So sind seit Einführung der Projekte Einsparungen in Höhe von rund 893.700 Euro erzielt worden, wovon über 60 % den Einrichtungen zu Gute kamen. Die Mittel wiederum wurden u.a. in sinnvolle Energiespartechnik sowie für die Installation von 15 Solaranlagen auf Schul- und Turnhallendächern eingesetzt. Die von den Schulen und Kindertageseinrichtungen erbrachten Einsparungen im Projektjahr 2017/2018 belaufen sich auf:

  • 337.400 kWh Heizenergie
  • 85.100 kWh Strom
  • 142 Tonnen Kohlendioxid