Energiesanierung Port Arthur – Transvaal, Emden

Selbsteinschätzung der Kommune

Kommunendaten

Kommune: Emden
Bundesland: Niedersachsen
Einwohnerzahl: 20.000 - 50.000
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Projektdaten

Träger: Stadt Emden
Projektstart: Träger: Stadt Emden Projektstart: 2012 Start der Erstellung des Integrierten Energetischen Quartierskonzeptes, 2014 Start des Energetischen Sanierungsmanagements
Laufzeit: 1/2014 – 12/2016, Verlängerung bis 12/2018 wird diskutiert
Maßnahmenzuordnung: 2.1.4 Sanierungsplanung / -konzept | 2.1.5 Beispielhafter Neubau / beispielhafte Sanierung | 6.5.2 Leuchtturmprojekt

Kontakt

Ralf Manke
Projektleiter
BauBeCon GmbH
Auftragnehmer als Sanierungsmanager
Tel.: 0421 3290153
rmanke@baubeconstadtsanierung.


Das Projekt Energiesanierung Port Arthur – Transvaal folgt der Idee, ein einzelnes Stadtquartier zum Forschungslabor zu machen für Motivations-, Unterstützungs- und Förderformate rund um die energetische Gebäudesanierung und Energiesparen im Haushalt.

Im Projekt „Energiesanierung Port Arthur – Transvaal“ wurde im ersten Schritt ein Energie-Konzept erstellt, um zu zeigen, wie Energie vor allem im Gebäudebestand eingespart und effizienter eingesetzt werden kann.

Im zweiten Schritt sollen die Bewohner und Entscheider im Quartier von zwei Sanierungsberatern dabei  unterstützt werden, Maßnahmen zur Energiesanierung und Energieeinsparung konkret anzugehen. Durch Beratung, Beteiligung und Meinungsbildung; durch Vernetzung, Vermittlung und Förderung. Maßgebliche Unterstützung erhält das Beratungsteam durch die festen Kooperationspartner Stadtwerke Emden und Gewoba Emden. Weitere Säule des Beratungsangebots ist die Kooperation mit der Verbraucherzentrale Niedersachsen zur Durchführung von Energie-Checks.

Port Arthur - Transvaal mit seiner breit gefächerten Bebauungs- und Nutzungsstruktur weißt viele Merkmale auf, die sich auch in anderen Emder Quartieren finden, insbesondere energetisch unbefriedigende Bausubstanz, geringe Sanierungsrate (Gründe:  Altersstruktur, wirtschaftliche Lage, geringes Interesse etc.)

Dies hat den Fachbereich Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung der Stadt als Initiator dazu veranlasst in dieses Quartier zum Piloten für die allseits notwendige energetische Stadtentwicklung zu machen.

Ziel des Projektes war es zunächst, im Rahmen eines Quartierskonzeptes beispielhaft für Port Arthur - Transvaal Maßnahmen und Motivationswege zur energetischen Ertüchtigung des Quartiers, sowohl in baulicher Hinsicht, als auch in Bezug auf ein energiebewussteres Verbraucherverhalten zu entwickeln.

Die daran anschließende, derzeit laufende Betreuungsphase dient dazu, für die in der Theorie erarbeiteten Maßnahmenvorschläge die entsprechenden Akteure zu finden und die richtigen Weichen für private und auch öffentliche Maßnahmen zur Verbesserung der Klimabilanz des Quartiers zu stellen. Was hier funktioniert, dient dann als Blaupause für die Gesamtstadt.


Wichtigster Erfolgsfaktor ist die äußerst engagierte und aktive Beteiligung der Stadt selbst, sowie der Kooperationspartner Gewoba und Stadtwerke. Wenn drei so gewichtige Akteure an einem Strang ziehen, kann professionelle Öffentlichkeitsarbeit besser betrieben, Leuchtturmprojekte wie das Musterhaus finanziert und umgesetzt, sowie erfolgreiche Projektanteile umgehend auf die übrigen Stadtteile ausgedehnt werden. Mit einer Stadt, die sich lediglich als Auftraggeber und einem Energieversorger, der sich als Außenstehender sieht wäre so eine intensive Projektarbeit nicht möglich – nachmachen!

Voraussichtlich wird die Energiesanierung um zwei Jahre verlängert, um weiter auch im Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ präsent zu bleiben und das Thema Energieeffizienz hier zu verstetigen.

Insgesamt ist das Projekt nur ein Baustein in der Klimastrategie der Masterplan-Kommune Emden. So sind neben zahlreichen gesamtstädtischen Maßnahmen auch weitere Klimaquartiere vorgesehen, die auf den Erfahrungen von Port Arthur – Transvaal aufbauen.

Die in Port Arthur – Transvaal entwickelten geförderten Beratungsformate wurden bereits erfolgreich auf die Gesamtstadt ausgeweitet.

Zur Förderung der Kosten wurde das KfW Programm Nr. 432, Energetische Quartiersentwicklung in Anspruch genommen.

Die angegebenen Zahlen stellen nur die Kosten für das seit 01/2014 bis voraussichtlich 12/2016 laufende Sanierungsmanagement dar. Bei Verlängerung wird entsprechend aufgestockt.

(Alle Beträge auf Tausend gerundet)

Personalkosten: 196.000 EUR
Sachkosten: 20.000 EUR
Gesamt: 216.000 EUR
Zuschuss KfW 65%: 140.000 EUR

Die Gewoba Emden und die Stadtwerke Emden sind vom Start des Projektes an verbindliche Kooperationspartner und aktive Mitglieder des Projektteams. Als kommunale Unternehmen und langjährige Partner der Stadtverwaltung im Sinne der klimastrategischen Entwicklung Emdens war ihre Kooperation selbstverständlich.

Träger: Stadt Emden, Fachbereich Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung

Akteure: Sanierungsmanagement, zusammengesetzt aus Vertretern der Stadt, der Gewoba Emden, der Stadtwerke Emden und des Sanierungsträgers BauBeCon.

Die wichtigsten Akteure – und zugleich die Zielgruppe - sind jedoch die Mieter, Eigentümer und Gewerbetreibenden im Quartier.

Durch die große Nachfrage an Initialberatungen und die intensive und erfolgreiche Pressearbeit, sowie durch zahlreiche Themenevents konnte das Thema Energieeffizienz im Wohnumfeld gut in der Quartiers- und Stadtöffentlichkeit platziert werden. Dies stellt eine ideale Vorbereitung auf das in 2017 anlaufende Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ dar, welches vor diesem Hintergrund eine starke energetische Komponente erhält.

Umsetzungen von energetischen Sanierungsmaßnahmen werden aufgrund der dann greifenden Förderkulisse auf das Städtebauförderprogramm verschoben.

Mit der Mustersanierung eines für das Quartier repräsentativen Reihenhauses wurde erstens ein Beratungsbüro mitten in Port Arthur zur Verfügung gestellt, zweitens ein Leuchtturm und Demoprojekt der Energiesanierung geschaffen und drittens ein erster Schritt der konkreten CO2-Einsparung getan.

Weiter wurde im Rahmen der Energiesanierung eine vielversprechende Projekteinreichung zum Förderaufruf kommunaler Klimaschutz getätigt, die ein umfangreiches Vorhaben der klima- und publikumsfreundlichen Verkehrsraumgestaltung mit der Implementierung einer Nahwärmetrasse verbindet.