Klimaschutz spielerisch kommunizieren - hausgemachte Instrumente zur Öffentlichkeitsarbeit

Selbsteinschätzung der Kommune

Kommunendaten

Kommune: Landkreis Reutlingen
Bundesland: Baden-Württemberg
Einwohnerzahl: > 100.000
 Website
 eea-Kommunenprofil

Projektdaten

Träger: Landkreis Reutlingen
Projektstart: 2013
Laufzeit: fortlaufend
Maßnahmenzuordnung: 4.5.1 Mobilitätsmarketing in der Kommune | 6.4.2 Konsumenten, Mieter

Kontakt

Friedrich Huster
eea-Koordinator
Landratsamt Reutlingen
Tel.: 07121 4803323
f.huster@kreis-reutlingen.de


Verschiedene Instrumente wie z.B. eine Klimawaage aus Holz und ein Holzmemory dienen als Instrumente zur Öffentlichkeitsarbeit, mit welchem Bürgerinnen und Bürger verschiedene Klimaschutzaspekte anschaulich vermittelt werden.

Klima-Memory:

Das Klima-Memory, das der Landkreis Reutlingen zusammen mit der KlimaschutzAgentur Reutlingen realisiert hat, soll auf spielerische Art und Weise einen Einblick auf die vielfältigen Unternehmungen des Landkreises in Sachen Energie und Klimaschutz geben. Es kommt vor allem im Rahmen von Messen und Veranstaltungen zum Einsatz. Gespielt wird nach klassischen Memory-Regeln. Wird ein Paar aufgedeckt, erklären die Energiebeauftragten kurz, was sich hinter dem aufgedeckten Bildmotiv verbirgt und für welche Klimaschutz-Unternehmungen das Bild symbolisch steht.
 
Gefertigt wurde das Memory mit viel Enthusiasmus und Geschick von der Azubi-Werkstatt von SchwörerHaus in Hohenstein.

Klima-Waage:

Eine Klimawaage aus Holz dient als Instrument zur Öffentlichkeitsarbeit, mit welchem Bürgerinnen und Bürger der unterschiedlich hohe CO2-Ausstoß verschiedener Mobilitätsformen anschaulich vermittelt werden kann. Die Klimawaage wurde im Frühjahr 2013 anlässlich der bevorstehenden Reisezeit durch den Landkreis Reutlingen entwickelt und wendet sich an Bürgerinnen und Bürger und insbesondere an Kinder.

Ziel des Projekts ist die Schärfung des Bewusstseins für die  Klimaauswirkungen verschiedener Mobilitätsformen, die jeweils ein unterschiedliches Maß an CO2-Emissionen verursachen. Die Klimawaage dient als „Aufhänger“ für die Thematisierung klimaschonender Mobilität, z.B. für die Tatsache, dass jede Fahrt einen realen CO2-Fußabdruck hinterlässt. Gleichzeitig werden klimaschonende Handlungsoptionen angeboten, z.B. die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel  als Alternative zur Pkw-Nutzung.

Weiter wird die Fähigkeit von Bäumen und Wäldern zur Bindung und Speicherung von CO2 thematisiert. Durch die Wahl des Materials Holz für die Klimawaage und die Umrechnung des CO2-Ausstoßes einzelner Mobilitätsformen in die Waldfläche, die zu deren Bindung benötigt wird, wird die logische Verbindung zwischen beiden Themen hergestellt und die abstrakte Größe CO2 in die anschauliche Größe der Waldfläche übersetzt.

Der Aha-Effekt stellt sich ein, wenn die Waage ins Gleichgewicht kommt: Dann wird ersichtlich, wie viel Waldfläche tatsächlich notwendig ist, um eine Fahrt mit dem Zug und dem Auto, bzw. einen Flug zu kompensieren. Eine Info-Tafel, die an der Waage hängt, gibt genauere Informationen über die einzelnen Zusammenhänge.

Die Klimawaage wird bei Veranstaltungen des Landkreises wie z.B. Märkten, Messen o.ä. eingesetzt und kann innerhalb des Kreises von Interessierten ausgeliehen werden.

Einer der wichtigsten Faktoren, um als Landkreis die lokale Energiewende voranzubringen ist Kommunikation. Dies verdeutlicht auch die Systematik im eea-Prozess für Landkreise: das Handlungsfeld „Kommunikation/Kooperation“ ist so bei weitem das Größte und Gewichtigste. So entstand über den eea-Prozess bereits früh ein ausführliches Klimaschutz-Kommunikationskonzept, in welchem alle relevanten Zielgruppen des Landkreises herausgearbeitet und jeweils passende Kommunikationsmittel und -maßnahmen identifiziert wurden. Besonders wichtig ist hierbei selbstverständlich eine ansprechende Präsentation des Themas für die Öffentlichkeit. Hierbei setzt der Landkreis grundsätzlich auf spielerische Elemente, um die Themen möglichst breit und positiv zu besetzen. Auch Nachhaltigkeit ist ein Topp-Thema für den Landkreis, weshalb z.B. beim Material gerne auf den vielseitigen Rohstoff Holz zurückgegriffen wird. Über den spielerischen Ansatz werden durch die Instrumente Energie- und Klimaschutzthemen quasi nebenbei vermittelt. 


Die Finanzierung erfolgte teilweise über das Klimaschutz-Budget des Landkreises, bzw. teilweise  aus den Mitteln der KlimaschutzAgentur Reutlingen. Aufgrund selbst getätigter Vorarbeit, wie z.B. der Konzeption oder Anpassung von Bauanleitungen konnten die Fertigungskosten gering gehalten werden. 

Das Klima-Memory ist zusammen mit der KlimaschutzAgentur im Landkreis Reutlingen entwickelt wurden.

Bei der Produktion der Instrumente  setzt man auf lokale Schreinereien oder Holzbaubetriebe. 

Messbare Ergebnisse sind nicht vorhanden, als besonders positiv ist aber zu werten, dass die Instrumente bei Veranstaltungen sehr gut geeignet sind, um das Interesse der Besucherinnen und Besucher am Präsentationsstand des Landkreises / der KlimaschutzAgentur  zu wecken und diese sich dort pro-aktiv einbringen und mit Informationen versorgt werden können. Damit ist bereits der Einstieg in ein Infogespräch geschafft, es können  wesentlich bessere Beratungs- und Informationsergebnisse erreicht werden und gerade auch Kindern kann dieses Thema „ganz nebenbei“ vermittelt werden.