Kommunale Starkregengefahrenkarten mit Informations- und Kommunikationskampagne


Kommunendaten

Kommune: Münster
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Einwohnerzahl: > 100.000

Projektdaten

Träger: Amt für Mobilität und Tiefbau/ 66.4 Planung Wasserwirtschaft in Zusammenarbeit mit Vermessungs- und Katasteramt, Stadtwerke, Feuerwehr, Smart City, Stabsstelle Klima, Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit, Kommunikationsamt und weitere.
Projektstart: 01.07.2022
Laufzeit: 01.06.2024
Maßnahmenzuordnung: 1.1.4 Evaluation von Klimawandeleffekten

Kontakt

Isabel Scherer
0251 / 492 - 7154 
schereri@stadt-muenster.de


Projektziel: Erarbeitung mit Fertigstellung und Beschlussfassung der Starkregengefahrenkarte. Die Veröffentlichung der Karte soll über eine umfangreiche Informations- und Kommunikationskampagne begleitet werden.

Der Nachweis der schadlosen Überflutung wird gemäß dem geltenden Regelwerk bei der Neuplanung von öffentlichen Regenwasserkanalisationen in Münster bereits berücksichtigt. Auch bei Kanalsanierungen werden Überflutungsnachweise auf Basis der Gebietsnutzungen erstellt. Eine Simulation von Starkregenereignissen mit potenziell überfluteten Bereichen sowie kritischen Infrastrukturen wurde im Rahmen des Klimaanpassungskonzeptes (2014) bereits erstellt. Die kommunalen Starkregengefahrenkarten wurden nun mit neustem Stand der Technik aktualisiert. Dabei wurden mittels einer computergestützten 2D-Modellierung die oberflächigen Überflutungsvorgänge bei definierten Starkregenszenarien simuliert und dargestellt. Die kommunalen Starkregengefahrenkarten für das gesamte Stadtgebiet wurden Ende 2022 fertiggestellt und auf der neuen Projektseite www.stadt-muenster.de der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Der Politik wurde das gesamte Starkregen- und Hochwasserrisikomanagement über die Beschlussvorlage V/0121/2023 und der Berichtsvorlage V/0006/2023 vorgestellt. Auch allen internen Fachämtern wurde das Kartenwerk über das verwaltungsinterne webGIS als fachspezifische Planungsgrundlage zugänglich gemacht.

Mit Erstellung und Veröffentlichung der kommunalen Starkregengefahrenkarten wurde ab April 2023 bis Mitte Mai 2024 eine umfangreiche Informationskampagne zur Thematik Starkregenvorsorge, Risikominimierung und Objektschutz durchgeführt. Neben der Entwicklung und Freischaltung einer neuen Website www.stadt-muenster.de/wasser wurden als zusätzliche analoge Serviceleistung der Stadt alle privaten GrundstückseigentümerInnen durch persönliche Anschreiben über ihr Risiko und Vorsorgemöglichkeiten informiert. Aus dem zusammen mit der Stabsstelle Smart City neu entwickelten und den Anschreiben beigefügten Info-Flyer konnten erste Hinweise für Handlungsempfehlungen und mögliche Objektschutzmaßnahmen entnommen werden. Darüber hinaus wurde ein zweistufiges Beratungsangebot geschaffen. Über ein Online- Terminbuchungsportal auf der Startseite der neuen Internetpräsenz konnte über den gesamten Projektzeitraum von einem Jahr eine kostenlose, telefonische Erstberatung zur Starkregenvorsorge gebucht werden. Wurde als Ergebnis dieser Erstberatung ein tiefergehender Beratungsbedarf festgestellt, so konnte als letzter Schritt der kommunalen Starkregenberatung ein Folgetermin bei der städtischen Fachstelle Haus- und Grundstücksentwässerung gebucht werden. Je nach Beratungsbedarf war hier auch die persönliche Beratung direkt vor Ort möglich.


Das digitale Stadtmodell, sämtliche Simulationsberechnungen und Analysen bis hin zur finalen Aufstellung der Starkregengefahrenkarten wurden vollumfänglich durch die Verwaltung aufgestellt. Ziel ist es, sowohl die fachliche Expertise als auch die langjährigen Ortskenntnisse, Kenntnisse über weitere Fachplanungen sowie die städtischen Ziele und Prioritäten zielgerichtet und wirtschaftlich umsetzen zu können. Dies führt dazu, dass die Verwaltung auch zukünftig zum Thema Überflutungsrisiko bei Bedarf unverzüglich reaktions- und sprachfähig ist und dementsprechend unmittelbar auf Anfragen oder neue Entwicklungen wie z.B. Wohnbaulandentwicklungen, Flächenumnutzungen, Hinweise aus der Bürgerschaft, andere Fachplanungen etc. reagieren kann. Im Vergleich mit anderen Großstädten in NRW ist Münster damit eine der wenigen Städte, die die komplexen Simulationen und Analysen sowie das daraus resultierende Kartenwerk ohne Unterstützung von externen Planungsbüros realisiert hat und damit langfristig unabhängig handlungsfähig ist.

Finanziert wurde das Projekt aus kommunalen Eigenmitteln.

Weitere Projektinformationen: 

Starkregengefahrenkarte für Münster: https://www.stadt-muenster.de/wasser/starkregengefahrenkarten

Starkregengefahrenkarten der Stadt Münster (Quelle: Stadt Münster)