Revitalisierung eines Altstadtblocks in Finsterwalde


Kommunendaten

Kommune: Finsterwalde
Bundesland: Brandenburg
Einwohnerzahl: 10.000 - 20.000
 Website

Projektdaten

Träger: Stadt Finsterwalde
Maßnahmenzuordnung: 2.1.4 Sanierungsplanung / -konzept | 3.3.2 Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energiequellen auf dem Gebiet der Kommune

Kontakt

Herr Zimmermann
Amtsleiter
Stadt Finsterwalde
Tel.: 03531 783900
bauverwaltung@finsterwalde.de


Aus städtebaulichen und bauhistorischen Gründen wurde ein innerstädti­scher Baublock in Finsterwalde rekon­struiert. Ausgehend von der früheren Bauweise wurden 16 Neu­bauten in Niedrig-Stan­dard errichtet und zwei denkmalgeschützte Objekte saniert

Die Altstadt von Finsterwalde ist durch einen hohen Instandsetzungsbedarf leerstehender Gebäude und zahlreicher Brachflächen geprägt. Seit 1999 ist sie als Sanierungsgebiet ausgewiesen und eines von sechs Modellvorhaben des Landes Brandenburg für nachhaltigen Wohnungsbau. Zur Auswahl der Modellprojekte wurde in einer „Kosten-/Nutzenuntersuchung von bautechnischen Maßnahmen für nachhaltigen Wohnungsbau" ein Nachhaltigkeitsindex (NAX) ermittelt, der den Aufwand und die Effektivität der erforderlichen und geplanten Maßnahmen vergleichbar machte. Die Förderung war dadurch an messbare Nachhaltigkeitskriterien gekoppelt.

Aus städtebaulichen und bauhistorischen Gründen wurde ein innerstädti­scher Baublock rekon­struiert. Ausgehend von der früheren Bauweise wurden 16 zwei- bis dreigeschossige Neu­bauten mit Dachausbau in Niedrig-Stan­dard errichtet und zwei denkmalgeschützte Objekte aus der Zeit um 1700 saniert. So entstanden 69 kostengünstige Mietwohnungen und drei Gewerbegebäude. Durch die Anhebung der Erdgeschosse beziehungsweise durch den Umbau der Wohnungen in Maisonett-Wohnungen konnten innenstadttypische Störungen in den Erdgeschosszonen verringert und so höhere Wohnqualitäten erreicht werden. Der Anschluss an die Fernwärmeversorgung wie auch die Warmwasserbereitung über eine Solaranlage reduzierten die Unterhaltskosten.

Im Blockinnenbereich entstand ein intensiv begrünter Wohnhof mit Mietergärten sowie Sitz- und Spielflächen entlang einer geschwungenen Gabionen-Wand (mit Natursteinen verfüllte Drahtkörbe), in die Neben- und Abstellräume integriert sind. Die notwendigen Kfz-Stellplätze für die Wohnungen und Gewerbebetriebe wurden in einem nahegelegenen, zentralen Parkplatz geschaffen, sodass der Wohnhof autofrei blieb. Auf diese Weise konnte in innerstädtischer Lage und mit städtebaulich gewünschter hoher Bebauungsdichte eine große Freiraumqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner erzielt werden.


Durch die Entwicklungsmaßnahme wurde ein Wohnungsangebot geschaffen, das in Bezug auf Qualität, Bautechnik und Kosten äußerst attraktiv ist. Die gelungene Kombination von Bestanderneuerung und bedarfsgerechtem Neubau ließ ein städtebaulich hochwertiges, harmonisch eingefügtes Innenstadtquartier entstehen. Der zugrunde liegende Nachhaltigkeitsindex (NAX) stellt ein beispielhaftes Beurteilungsinstrument für nachhaltiges Bauen dar.