Solarstiftung Ulm/Neu-Ulm


Kommunendaten

Kommune: Ulm
Bundesland: Baden-Württemberg
Einwohnerzahl: > 100.000
 Website
 eea-Kommunenprofil

Projektdaten

Träger: Stadt Ulm, Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH
Maßnahmenzuordnung: 6.1.2 Vorbildwirkung, Corporate Identity | 6.2.2 Andere Städte / Gemeinden / Landkreise und Regionen | 6.4.2 Konsumenten, Mieter

Kontakt

Peter Jäger
Geschäftsführer Solarstiftung Ulm
Tel.: 0731 1616080
p.jaeger@ulm.de


Im Solarjahr 1995 gründeten die Städte Ulm und Neu-Ulm mit den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm GmbH die Solarstiftung, mit dem zentralen Ziel die Rahmenbedingungen zur Nutzung erneuerbarer Energien in der Region zu verbessern.

Die Solarstiftung wurde im Solarjahr 1995 von den Städten Ulm und Neu-Ulm und den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm GmbH gegründet. Zentrales Ziel der Solarstiftung ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Nutzung erneuerbarer Energien in der Region. Dazu hat die Solarstiftung ein Netzwerk zwischen Anbietern und Nachfragern geschaffen, mit dem Zweck, das vorhandene Know-how optimal zu nutzen. Dies gilt sowohl für den Bereich der Wissenschaft und Forschung, als auch für Wirtschaft und Bildung. Die Solarstiftung ist Ansprechpartner, initiiert Projekte, bringt Akteure zusammen und fördert diese.

Die Solarflotte auf der Donau ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit: Seit 1996 bietet die Solarstiftung Rundfahrten auf der Donau mit dem Solarboot an, und seit 2004 verbindet die Städte Ulm und Neu-Ulm ein regeneratives Verkehrsmittel; die Solarfähre. Der Schwerpunkt der vergangen Jahre lag in der Zusammenarbeit mit den Schulen. Für die "Bildung zur Nachhaltigkeit" bietet die Solarstiftung ein breites Angebot: Schwimmendes Klassenzimmer, Solartouren, Solarparcours, Mitmach-Veranstaltungen.

Das Engagement der Solarstiftung hat sich gelohnt: Durch die Initiative der Solarstiftung ist es gelungen, Ulm im Bereich der regenerativen Energien an die Spitze zubringen: Seit Jahren belegt Ulm einen Spitzenplatz in der Solarbundesliga. Außerdem wurde Ulm 2002 und 2003 mit dem Deutschen Solarpreis und im letzten Jahr mit dem European Energy Award® (eea) ausgezeichnet.
Solarinitiative Ulm – Jahresbericht 2005/2006
Die Solarinitiative Ulm wird getragen durch das Förderprogramm der Stadt Ulm, durch die Aktivitäten der Solarstiftung Ulm/Neu-Ulm aber zunehmend auch durch zahlreiche Institutionen, Organisationen und Einzelpersonen:

Durch fachkundige Beratung und finanzielle Förderung konnten auch in diesem Berichtszeitraum die bisherigen Erfolge ausgebaut werden, sodass Ulm auch im Jahre 2006 die Solarbundesliga der Städte über 100.000 Einwohner auf Platz 2, knapp hinter Freiburg, anführt. Derzeit bestehen in Ulm Solarthermie-Anlagen mit einer Gesamtfläche von rund 8.500 m², sowie rund 400 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 3.500 Kilowattpeak. Das bedeutet, dass auf jeden Einwohner in Ulm rund 0,09 m² Kollektoren und 30,05 Watt installierte Photovoltaik-Leistung entfallen.

  • Hierzu hat das “PV- Rundum –Sorglos-Paket“ wesentlich beigetragen, dass durch die Energieberatung der SWU Energie vorbildlich umgesetzt und aus dem Energieförderprogramm der Stadt finanziert wurde und interessierte Bürgerinnen und Bürger von der ersten Planung einer PV- Anlage bis zu deren Inbetriebnahme betreut und damit viele Hemmschwellen beseitigen konnte.
     
  • In sog. Solartouren werden die bisher gebauten Anlagen zur Nutzung regenerativer Energien in Ulm der Bevölkerung, vor allem Schülern, Bauherren und Entscheidungsträgern, aber auch interessierten Gästen zugänglich gemacht. Derzeit werden folgende Touren eingerichtet: „Energietour Ulm“, in der alle wichtigen Anlagen in Ulm beschrieben werden, die sog. „ Passivhaus-Tour“ mit der Passivhaussiedlung Im Sonnefeld I und II, dem Energon und weiteren Passivhäusern im Stadtgebiet, die „Solartour Ermingen“, die im Rahmen einer Akzeptanzkampagne durch die AG Ermingen Solar eingerichtet wird, der „Wandelpfad Böfíngen“ der durch die katholische Kirchengemeinde Guter Hirte im Rahmen der Kampagne „Energiewende Böfingen“ installiert wird, sowie der „SolarTour Weststadt“, die in Zusammenarbeit mit der AG West vorbereitet wird. Weitere Touren in anderen Stadtteilen oder mit speziellen Schwerpunkten sollen folgen. Zu diesen Touren sind entsprechende Pläne mit Erläuterungen in Vorbereitung, die selbstverständlich auch über das Internet zugänglich sind. Diese Touren können anhand der Unterlagen selbst besichtigt werden, darüber hinaus sind aber auch Führungen geplant.
     
  • Akzeptanzkampagnen: Seit vergangenem Jahr fördert die Stadt Ulm auch die Durchführung sog. Akzeptanzkampagnen durch Dritte, die vor Ort Interesse für Maßnahmen zur Energieeinsparung und Nutzung erneuerbarer Energien in der Bevölkerung wecken sollen. Hierdurch kann die Öffentlichkeitsarbeit auf diesem Gebiet deutlich effizienter werden, ist es so doch möglich vorhandenes Vertrauen und bestehende Kontakte zu nutzen. Bereits sehr erfolgreich angelaufen sind die Kampagnen in Ermingen und Böfingen, getragen durch den AK Ermingen Solar, und die Katholische Kirchengemeinde Guter Hirte.
     
  • Sonnige Zeiten für Ulmer Schulen: Die bisherige Zusammenarbeit mit den Ulmer Schulen ist durch ein weiteres Angebot durch die Solarstiftung erweitert worden: So werden Schulklassen in speziellen Führungen vor Ort oder in Veranstaltungen an der Schule zu Energiefragen allgemein und zur Nutzung erneuerbaren Energien insbesondere der Solarenergie informiert.
    Eingesetzt werden hierbei das Solar-Boot, die Solar-Fähre, das Solar-Infomobil und die Energieausstellung der Solarstiftung. Dieses Angebot wird in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Energie am ZAWIW der Universität Ulm angeboten und soll im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden.
     
  • Gemeinsam mit der Hochschule Ulm und der Solarstiftung wurde die Zusammenarbeit mit Hochschulen entlang der Donau auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien durch die Einrichtung einer sog. Donauhochschule Ulm begonnen. Nach einem erfolgreichen Auftaktsymposium wird die Zusammenarbeit nunmehr in 4 Arbeitsgruppen fortgeführt mit dem Ziel, das in der Region vorhandene Know-how in allen Energiefragen auch überregional einzusetzen, letztendlich auch mit dem Ziel wirtschaftliche Kontakte hieraus zu entwickeln.
     
  • Gekennzeichnet wird diese Neuausrichtung der Solarinitiative vor allem aber durch die Einrichtung einer Stiftungsprofessur an der Hochschule Ulm, die die Solarstiftung mit Unterstützung durch die SWU GmbH auf zunächst 5 Jahre finanzieren wird. Am 27. September wurde Herr Prof. Gerd Heilscher im Rathaus in sein Amt eingeführt. Die Professur besteht aus einem Lehrauftrag mit dem Schwerpunktbereich „Energiedatenmanagement dezentraler und erneuerbarer Energieversorgungssysteme“ und zur Hälfte in der Mitarbeit in der Solarstiftung Ulm/Neu-Ulm. Ziel ist es, das in der Region vorhandene Know-how zu bündeln und zusammen mit den Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft die Umsetzung der kommunalen Energieziele zu stärken.

Trotz der Dringlichkeit steht nachhaltiges Handeln bei vielen Menschen leider nicht im Fokus von Alltagspraktiken oder erscheint zu kompliziert. Mit dem bereits in 30 Metropolen, Städten und Regionen etablierten Klimasparbuch existiert jedoch ein erfolgreiches Format zur Ansprache von Bürger/innen, welches nun auch an Ulm und Neu-Ulm angepasst umgesetzt wurde. Durch die ansprechende Gestaltung des Klimasparbuches sowie die darin aufgeführten niederschwelligen Angebote werden die Menschen an die Hand genommen und auf unterhaltsame Weise an das Thema nachhaltiges Handeln herangeführt. Anhand einfacher Tipps bekommen Leser/innen Lust, klimafreundlich einzukaufen, zu essen und unterwegs zu sein sowie grüner und schöner zu wohnen. Dabei wird in allen Themenbereichen klar aufgeführt, welche Ersparnisse (sowohl emissionsbezogen als auch monetär) die eigene klimaschonende Handlung zur Folge hat. Hier wird deutlich: Klimaschutz macht nicht nur Spaß, sondern kann auch effektiv Geld sparen!

Durch die Umweltpsychologie weiß man, dass die Förderung eines nachhaltigen Mobilitäts-, Ernährungs- und Energieverhaltens besonders gut im Kontext biographischer Übergänge (Umzug, Geburt des ersten Kindes) funktioniert. Das bedeutet: Wenn Menschen ihren Wohnort wechseln oder ein Kind bekommen, sind sie besonders empfänglich für derartige Informationen und können neue Gewohnheiten im Sinne des Klimaschutzes etablieren. Daher wird das Klimasparbuch zuallererst an Neubürger/innen über die Stadtverwaltungen u. Hochschulen sowie Mütter/Väter über die Babytasche ausgegeben werden. Mit einer Auflage von 21.000 Exemplaren ist davon auszugehen, dass über die Haushalte ein weit größerer Kreis (30.000 Menschen oder mehr) angesprochen werden kann.

 

Die Finanzierung basierte auf 3 Säulen:

  • Förderung der Deutschen Postcode Lotterie
  • Verkauf von Anzeigen u. Advertorials nachhaltiger Unternehmen

Verkauf von Büchern (Einzelpreis 4,95€)