Solingen elektrisiert – Integriertes kommunales Elektromobilitätskonzept

Selbsteinschätzung der Kommune

Kommunendaten

Kommune: Solingen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Einwohnerzahl: > 100.000
 Website

Projektdaten

Träger: Stadt Solingen
Projektstart: 2017
Laufzeit: 2018
Maßnahmenzuordnung: 1.2.2 Mobilitäts- und Verkehrsplanung | 4.5 Mobilitätsmarketing

Kontakt

Birte Viétor      
Klimaschutzmanagement /
Stadtdienst Natur und Umwelt
Klingenstadt Solingen
Rathausplatz 1
Tel.: 0212 2906588
b.vietor@solingen.de


Im Rahmen der Förderrichtlinie „Elektromobilität“ des Bundesverkehrsministeriums lässt die Stadt Solingen ein integriertes Elektromobilitätskonzept erstellen. Ziel des Konzeptes ist der Ausbau der Elektromobilität in der Stadt Solingen als Beitrag zur Förderung einer klimaschonenden Mobilität.

Seit 1952 fährt in Solingen der Oberleitungsbus. Mit einer jährlichen Fahrleistung von 2,9 Mio. km (= 64% der Gesamtfahrleistung) werden im ÖPNV schon lange CO2-Emissionen eingespart. Denn der O-Bus wird mit Ökostrom aus Wasserkraft betrieben. Mit dem Dieselbus werden jährlich etwa 1,6 Mio. km zurückgelegt.

In der Stadt Solingen sind 154 Elektrofahrzeuge gemeldet (Stand: 2016). Ladeinfrastruktur steht öffentlich nur sehr rudimentär zur Verfügung.

Im Jahr 2012 und 2013 haben E-Mobilitätstage stattgefunden, um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Diese wurden durch die Elektro- und KFZ-Innung sowie die Stadtwerke Solingen initiiert.

In der Konsequenz ist unter Mitarbeit verschiedener Akteure ein erstes Handlungskonzept „Ausbau der E-Mobilität in Solingen“ entstanden, in welchem erste Handlungsfelder und mögliche Maßnahmen zum Ausbau der E-Mobilität formuliert wurden.

In der Stadtverwaltung läuft zudem ein Pilotprojekt zur Pedelecnutzung auf Dienstwegen, ein E-Lieferfahrzeug wird genutzt und auch bei den Technischen Betrieben sind zwei E-Smarts im Einsatz.

Weiterhin gibt es aktuell ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt welches zum Ziel hat den Busverkehr in der Klingenstadt zu 100% zu elektrifizieren, indem sog. Batterieoberleitungsbusse eingesetzt werden. Das Projekt ist 2017 begonnen worden.

Bedarfe/Herausforderungen vor Ort
Die Komplexität des Themas „Elektromobilität“ und die vielen verschiedenen Handlungsansätze machte eine strategische Herangehensweise notwendig, um zielgerichtet und unter Beteiligung aller relevanten Akteure eine konzeptionelle Basis für den Ausbau der E-Mobilität in den unterschiedlichen Handlungsfeldern zu legen.

Hierzu zählt insbesondere auch der Ausbau einer Ladeinfrastruktur.

Ziel des Konzeptes
Ziel des Konzeptes ist der Ausbau der Elektromobilität in der Stadt Solingen als Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen und klimaschonenden Mobilität. Im Rahmen des  Konzeptes soll ein entsprechendes Maßnahmenprogramm erarbeitet werden, in welchem konkrete Umsetzungsschritte und Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie die Elektromobilität im Sinne eines integrierten Ansatzes ausgebaut werden kann und welche Folgeschritte ggf. damit verbunden sind. Der integrierte Ansatz bedeutet, dass sowohl

  • Verkehr differenziert betrachtet wird (IV, ÖV, Radverkehr, Berufs- und Freizeitverkehr, betriebliche Mobilität etc.)
  • stadtraum- bzw. gebietsbezogene Betrachtungen erfolgen  (z. B. Wohn- und Gewerbegebiete) und infrastrukturelle Voraussetzungen aufgezeigt werden

als auch

  • unterschiedliche Akteursgruppen (größere Arbeitgeber, Wohnungsbaugenossenschaften, Lieferdienste, etc.) untersucht und einbezogen werden.

Somit soll das Konzept über eine rein sektorale Betrachtung hinausgehen und u. a. die Ansätze des kommunalen Klimaschutzkonzeptes und weiterer Projekte (z. B. KWK-Modellkommune NRW) aufgreifen.

Das Konzept wird die möglichen Einsatzbereiche ganzheitlich betrachten und Maßnahmen vorschlagen, durch welche die Nutzung ausgebaut werden kann. Zu den Handlungsfeldern zählen unter anderem:

  • Ladeinfrastruktur
  • Radverkehr
  • Öffentlicher Personennahverkehr
  • Motorisierter Individualverkehr
  • Wirtschafts- und Lieferverkehr
  • Carsharing
  • Mobilitätsmanagement
  • Verbesserungen /Einsparungen
  • Besonderheiten

Perspektivisch ist ein Ausbau der Ladeinfrastruktur (Förderrichtlinie „Ladeinfrastruktur“) geplant.

Die Zielgruppen sind u. a.:

  • Stadtverwaltung
  • Wirtschaft
  • Bürgerinnen und Bürger
  • Handwerk
  • Carsharing-Anbieter
  • Stadtwerke
  • Technische Betriebe
  • KFZ- und Fahrradhändler
  • Klingenstromer e.V.

Ergebnisse
Ergebnisse stehen Ende 2018 zur Verfügung. Eine kontinuierliche Berichterstattung erfolgt über: www.elektromobilität.solingen.de.


  • Breite und kontinuierliche intensive Akteursbeteiligung.
  • Integrierter Ansatz

Finanzierung erfolgt über die Förderrichtlinie „Elektromobilität“ des BMVI

Für die Auftaktkonferenz „Solingen elektrisiert“ wurden über 180 Akteure aus den verschiedensten Bereichen eingeladen. Mehr als 80 Teilnehmende haben sich schließlich an der Veranstaltung beteiligt. Das Konzept wird einen starken Fokus auf die Akteursbeteiligung legen, um passgenaue und realistische Maßnahmenvorschläge zum Ausbau der Elektromobilität zu erarbeiten.